Die welten

Welt 1: Eine bahnbrechende Erfindung

Große Aufregung! Eine Dampflokomotive namens “De Arend” erobert die Niederlande. Reisen Sie ins Jahr 1839 zurück und erleben Sie die Sensation mit eigenen Augen. Aber aufgepasst, in den Schächten ist es sehr dunkel…

Wir reisen mit einem Förderaufzug zurück in die Vergangenheit, als die Dampfmaschine noch gar nicht erfunden war. Der erste Lokführer der Niederlande war ein Engländer mit dem Namen John Middlemiss. Er berichtet bei dieser Audiotour von der Erfindung der Dampfmaschine und der Entwicklung der ersten Dampflokomotive auf Schienen. Der Rundgang endet am Bahnhof d’Eenhonderd Roe, von wo aus im Jahr 1839 die erste niederländische Eisenbahn nach Haarlem abfuhr. Hier ist auch die erste Dampflokomotive der Niederlande zu sehen, “De Arend” genannt. Der 1938 nachgebaute Zug zählt zu den schönsten Stücken im Eisenbahnmuseum.

Welt 2: Traumreisen

Schauspieler bestimmen die 2. Welt: Traumreisen. Sie veranstalten im großen Theatersaal beziehungsweise auf dem alten Pariser Bahnsteig Vorstellungen (in niederländischer Sprache), in deren Mittelpunkt der Orient Express steht. Wie war das Leben in der damaligen Zeit? Wer hat eine Fahrt mit diesem berühmten Zug gemacht und was ist an Bord alles passiert?

Erleben Sie die ruhmreiche Vergangenheit internationaler Zugreisen, eine Welt voller Träume, märchenhafter Ziele und Luxus. Der Orient Express fuhr von Paris über zahlreiche europäische Städte bis zum Tor nach Asien: Konstantinopel. Es waren Reisen, die nur den wohlhabendsten Leuten und Vertretern des Adels vorbehalten waren.

 

Anfangszeiten Vorstellungen: *

An Wochentagen:

12:00 und 14:30 Uhr

 

Wochenende und Schulferien:

11:30, 13:30, 14:30 , 15:30

*unter Vorbehalt

Welt 3: Monster aus Stahl

Entdecken Sie das Geheimnis eines außergewöhnlichen Dachbodens. Unternehmen Sie eine schauderhafte Reise durch die Dunkelheit, zwischen pfeifenden, zischenden und donnernden Monstern aus Stahl hindurch. Achtung, festhalten und los geht´s!

Achterbahn
Bevor die spannende Fahrt durch die Dunkelheit beginnt, machen Sie die Bekanntschaft von Opa Harry. Seine Familie arbeitet bereits seit drei Generationen bei der Eisenbahn. Auf dem Dachboden hat er sein eigenes Eisenbahnmuseum nachgebaut: mit Fähnchen, Mützen, Dienstplänen und vielem mehr.

 

Wer seinen Dachboden betritt, wird direkt in die 1930er Jahre versetzt. Machen Sie bei diesem Darkride eine Reise durch die Dunkelheit, versuchen Sie, der Dampflokomotive “De Bergkoningin” auszuweichen und bestaunen Sie die größte niederländische Dampflok, die es je gab: “De Beul” (NS 6317). Der Heizer musste so viele Kohlen schaufeln, dass er am Ende des Tages völlig erschöpft war!

Welt 4: Eisenbahnen im Laufe der Geschichte

Vom Bahnhof Maliebaanstation aus gelangt man über den Bahnsteig zum Museumsgebäude. In der Eingangshalle befinden sich die bedeutendsten Züge unserer Vergangenheit. Von uralten Dampflokomotiven und hölzernen Waggons bis zu hochmodernen elektrischen Zügen.

Imposante Züge

Erleben Sie die schönsten Züge der niederländischen Eisenbahngeschichte. Sehen und erfahren Sie, wie die Züge im Laufe der Jahre immer weiterentwickelt wurden. Von uralten Dampflokomotiven und hölzernen Waggons bis zu hochmodernen elektrischen Zügen. Entdecken Sie, wie es ist, im Führerstand einer Lokomotive zu stehen und erleben Sie, wie hart die Männer früher arbeiten mussten. Staunen Sie über die Geschichten der Passagiere und versetzen Sie sich in Rolle des Schaffners, um eine Durchsage zu machen. Die EduTrainer öffnen auch gerne auf Wunsch einen Zug nur für Sie.

Neben Eisenbahnen im Laufe der Geschichte finden Sie hier offene Depots, das Modelllager und Loods Nijverdal, ein Warenlager in wahrer Größe. Hier sind Hunderte von Museumsobjekten ausgestellt: Signalanlagen, Kartenautomaten und sogar eine Toilette aus dem königlichen Zug der niederländischen Königin Emma!

Außerdem finden Sie hier das Museumsrestaurant “De Remise”.

Feuerprobe

Eine spektakuläre, preisgekrönte Attraktion, die Sie auf eine Reise durch zwei Jahrhunderte Eisenbahngeschichte entführt. Welche Bedeutung hatte die Eisenbahn für die Welt? Und wie sieht die Zukunft aus? Welche Bedeutung hatte die Eisenbahn für die Welt? Die Führung endet mit einer richtigen Feuerprobe. Gehen Sie das Wagnis ein?

Der niederländische Schauspieler Rutger Hauer entführt Sie auf eine Reise durch die Geschichte der Eisenbahn. In der Feuerprobe können Sie in die Rolle eines Lokführers von früher schlüpfen!

Die Feuerprobe ist für alle ab einem gefühlten Alter von 12 Jahren geeignet.

Techlab

Woher bezieht ein elektrischer Zug seinen Strom? Warum können Vögel auf einer Oberleitung sitzen? Warum entgleisen Züge nicht fortlaufend und wie bremst ein Zug eigentlich? Das Techlab bietet eine Antwort auf alle diese Fragen.

Praxisraum

Machen Sie die Probe aufs Exempel und entdecken Sie, wie alles funktioniert. Bringen Sie einen Zug zum Fahren, indem Sie einen Stromkreis schließen. Erleben Sie auf dem Fahrrad, wieviel Strom ein Zug verbraucht und testen Sie den Widerstand der Räder. Regeln Sie den Luftdruck, indem Sie den Bremshahn bedienen. Und was vielleicht am Schönsten ist: Ziehen Sie einfach mal die Notbremse. Hilfestellung erwünscht? Dann suchen Sie die Spickzettel, die überall versteckt sind.

Die Technik von Zügen ist kompliziert. Im Techlab kann man auf spannende und interaktive Weise erfahren, wie Züge funktionieren. Der Besuch endet mit einem Examen. So werden Sie zum richtigen Eisenbahnexperten.

Reisen wie ein König

Tauchen Sie in die Geschichte ein, mit Tonfragmenten des Zugpersonals. Das Eisenbahnmuseum zeigt drei historische Salonwagen, zusammen mit einem königlichen Wartesaal!

Königliche Zugfahrt

Nach der Eröffnung der ersten Eisenbahnlinie im Jahr 1839 wurde das Schienennetz schon bald ausgebaut. Auch das niederländische Königshaus entdeckte die Vorteile des Zugverkehrs. Sie nutzten Züge für Staatsbesuche, Urlaubsfahrten oder im Austausch mit dem Volk. Zunächst in den Waggons der ersten Klasse, doch bereits kurz darauf auch in eigenen Zügen. Die meisten dieser “Paläste auf Rädern” gibt es heute nicht mehr. Die noch erhaltenen königlichen Züge vermitteln jedoch einen einzigartigen Eindruck von den Reisen des Königshauses im 19. und 20. Jahrhundert.

Salonwagen für eine Zarentochter

Anna Pawlowna war die jüngste Tochter des russischen Zaren Paul I. Sie war mit Wilhelm II. von Oranien-Nassau verheiratet, dem König der Niederlande. Im Jahr 1864 bekam sie ihren eigenen Salonwagen, der von der Hollandsche IJzeren Spoorwegmaatschappij (HSM) gebaut worden war. Anna starb ein Jahr später, ohne den Salonwagen jemals benutzt zu haben. Stattdessen wurde dieser von ihrem Schwager Prinz Friedrich regelmäßig benutzt. Im Jahr 1905 wurde der Salonwagen verschrottet. Dank der Unterstützung der BankGiro Loterij konnte die Firma Kloosterboer Decor den Wagen 2010 nachbauen. So sah der Salonwagen nach seinem Umbau 1884 aus. Toilette und Waschtisch sind noch die Originalteile!

Modelllager

Im Modelllager werden unsere Modelleisenbahnen auf spielerische Weise zum Leben erweckt. Sie erfahren hier nicht nur vieles über die Modelleisenbahnen selbst, sondern auch über die Menschen hinter den Zügen. Wer hat sie gebaut, wer entworfen? Und wer waren die Anfänger und die Besitzer? Gezeigt wird eine Sammlung einzigartiger Modelleisenbahnen. Von Fabrikmodellen und selbstgebauten Lokomotiven bis hin zu uralten Spielzeugloks, Sondermodellen und einzigartigen Sammlerobjekten.

Faszinierende Modelleisenbahnen

Anfang des 19. Jahrhunderts sorgte die Erfindung der Dampflokomotive für eine wahre Revolution. Die Eisenbahn regte die Fantasie derart an, dass einige Menschen kleine Miniaturen nachbauten. Die ersten Spielzeuglokomotiven kamen auf den Markt. Daraus ging die Spielwarenindustrie hervor. Aber auch Ingenieure bauten Miniaturzüge, zum Beispiel, um die Form und Farbe neuer Typen zu testen. Auch heute noch verbringen Hobbyisten viel Zeit mit dem Nachbau und der Sammlung der beliebtesten Züge und Zugkombinationen. Warum sind Modelleisenbahnen so faszinierend? Das können Sie im Modelllager entdecken. Sie lernen hier Eisenbahnbauer, Ingenieure, Besitzer und Anfänger kennen. Aber auch Eigenbrötler, die sich in keine Schublade stecken lassen.

Deportationszüge

Mit der Ausstellung “Deportationszüge” gedenkt das Museum dem Abtransport von Juden, Sinti und Roma während der Zeit des Zweiten Weltkriegs in die Vernichtungslager. Die feste Ausstellung wurde in und um einen alten Gepäckwagen eingerichtet, der in Rumänien entdeckt worden war.

Spurlos verschwunden und wiederentdeckt

Der Gepäckwagen NS 4088 wurde 1914 gebaut und war fast 60 Jahre lang spurlos verschwunden. Im Zweiten Weltkrieg ist der Waggon nach Osteuropa transportiert worden und dort zurückgeblieben. 2002 wurde der Waggon auf einem abgelegenen Gleisgelände nahe Bukarest in Rumänien wiederentdeckt und in die Niederlande zurückgebracht. Aufgrund seiner unbekannten Kriegsvergangenheit ist um den Gepäckwagen herum eine Dauerausstellung zum Thema “Deportationszüge” eingerichtet worden.

Die Kinder von Versteeg

Eisenbahnmuseum zeigt Sammlung zum Thema “Zweiter Weltkrieg”

 

Am 17. September 2019 war es genau 75 Jahre her, dass die niederländische Regierung in London die Mitarbeiter der Niederländischen Eisenbahn zum Streik aufgerufen hatte. Das Eisenbahnmuseum nahm die Gelegenheit zum Anlass, eine kleine Daueraustellung und eine Webseite über die Niederländische Eisenbahn während des Zweiten Weltkriegs einzurichten. Die Ausstellung trägt den Namen “Die Kinder von Versteeg”. Das Eisenbahnmuseum zeigt Plakate, Fotos, Tafeln, Medaillen und andere kleinere Objekte aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs. Alle Informationen sind auch auf der Webseite www.kinderenvanversteeg.nl nachzulesen.

 

Der Titel “Die Kinder von Versteeg” weist auf einen geheimen Code hin, den die Niederländische Eisenbahn mit Widerstandskämpfern und der niederländischen Regierung während der Besatzung für den Fall abgesprochen hatte, dass die Niederländische Eisenbahn den Zugverkehr stilllegen muss, um eine Invasion der Alliierten zu unterstützen. Der Code lautete: “De kinderen van Versteeg moeten allen onder de wol”, was so viel wie “Die Kinder von Versteeg müssen jetzt alle zu Bett” bedeutet. Mit Versteeg war der stellvertretende Geschäftsführer der niederländischen Bahngesellschaft Willem Hupkes gemeint; seine Kinder waren alle Mitarbeiter der Eisenbahngesellschaft. Da der Streik der Eisenbahner kein Einzelereignis war und nur in einem breiteren Kontext zu verstehen ist, steht in der Ausstellung “Die Kinder von Versteeg” die Rolle der Niederländischen Eisenbahn während des Zweiten Weltkriegs im Mittelpunkt. Das fängt bereits im Jahr 1939 an, als die Niederländische Eisenbahn eine bedeutende Rolle bei der Mobilisierung spielte. Thematisiert werden außerdem die kurzen Kriegstage vom 10. bis 15. Mai, die Kapitulation und die Besatzung, die nacheinander anhand einzelner Dilemmas, Entscheidungen und Schlüsselmomente in den Blickwinkel gerückt werden. Der Streik der Eisenbahner bildet den Erzähltopos, die Befreiung den Ausgang der Geschichte. Sämtliche Themenbereiche der Ausstellung werden anhand von Gegenständen und Dokumenten aus der Sammlung des Museums unter weitestgehender Einbeziehung persönlicher Geschichten illustriert.

Im Jahr 2013 hatte das Eisenbahnmuseum bereits die Ausstellung “Deportationszüge” eröffnet, die tiefer auf die Deportation von Juden, Sinti und Roma mit Eisenbahnen eingeht.